In dieser Animation (oben) sehen Sie den Unterschied zwischen der Weißlicht- (Kontinuum, 540 Nanometer) und der Kalzium-Sonne (395 nm). Im Kalzium-K Bereich zeigen sich die Fackelgebiete um die Sonnenflecken mit deutlich besser sichtbarem Kontrast.
Stichwort Supergranulation (rechts):
Das chromosphärische Fackelnetzwerk (erstmalig 1892 von G.E. Hale mit seinem selbstentwickelten Spektroheliographen beobachtet) besteht aus so genannten Supergranulationszellen mit Durchmessern von 15.000 bis rund 30.000 km Durchmesser, an deren Rändern sich starke Magnetfelder befinden. Dort liegen auch die Regionen der Sonne, in denen dann hautsächlich Aktivitätsgebiete entstehen. Die Lebensdauer solcher Supergranulationszellen liegt üblicherweise bei ca. 24 Stunden.
Dieses chromosphärische Fackelnetzwerk erscheint im Kalziumlicht wesentlich ausgeprägter und kontrastreicher als im H-alpha-Bild der Sonne. Mit engbandigen CaK Filtern lässt sich dieses Fackelnetzwerk über die gesamte Sonne beobachten. Selten findet man geschlossene Zellen, meist sieht man – an einigen Stellen unterbrochene – Ringstrukturen.
Weitere Informationen zur Supergranulation auf Wikipedia
Stichwort Ellerman bombs (links):
Solare Erscheinung in der oberen Photospäre der Sonne, benannt nach Ferdinand Ellerman (1869-1940), einem Mitarbeiter von George Ellery Hale, der diese Erscheinung in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts ermalig beschrieb. Ellerman selbst nannte diese Struktur „Hydrogen boms“. In der englischsprachigen Fachlieteratur werden Sie auch „moustaches“ genannt.
Ellerman bombs sind sehr helle, fast Flarehelligkeit erreichende, kleine punktförmige Strukturen, sie werden auch „Microflares“ genannt. Ihre Größe liegt zwischen einigen hundert bis einige tausend Kilometer, ihre Lebensdauer meist nur wenige Minuten. Sie erscheinen fast ausschließlich in bipolaren Sonnenfleckengruppen und liegen oft am Außenrand der Penumbren.
Eine hohe räumliche Auflösung zeigt, dass Ellerman boms länglich geformt sind und moderne Untersuchungen zeigen, dass die Ausrichtung immer zum Sonnenrand liegt.
Häufig und ausgeprägt kann man Ellerman boms im blauen Flügel der H-alpha Linie beobachten. Sind sie enegiereich genug, lassen sich sich aber auch im Kalziumlicht beobachten.
Fachartikel siehe: iopscience.iop.org
Wolfgang Paech | |
AstroSolar Foto Folie OD 3.8 | |
155mm AstroPhysics EDF, f = 1085mm (nicht abgeblendet) | |
Baader K-Line Filter, Baader Solar Kontinuum Filter | |
Celestron Skyris 445M | |
keine Angabe | |
24-04-2015 |