Frage im Detail:
Das bei Ihnen bestellte AstroSolar® Filter passt leider (ganz knapp!) nicht auf mein Teleskop, obwohl es doch von der Öffnung her perfekt mit dem Filter zusammenspielen müsste. Der Klemmbereich beim Kontakt von aussen reicht grade eben nicht aus, um den dritten Bolzen grade stellen zu können. Die nächste Filtergrösse passt zwar sicher vom Klemmbereich her, scheint mir aber von der Öffnung her zu gross zu sein. Wenn ich also nicht einfach durch Umtausch die passende Filteröffnung bekommen kann – was soll ich tun?
Antwort: Bitte schauen Sie sich das Filter genau an. Wenn wirklich der Klemmbereich nur “grade eben” für Ihren Frontdurchmesser nicht passt, dann möchten wir vorschlagen, dass entweder Sie – oder gern auch wir – die Langlöcher für die Zentrierbolzen mit einer Rundfeile minimal so nach aussen nachbearbeiten damit es passt. Zur äußersten Not könnte man sogar ganz auf die Langlöcher verzichten und einfach drei im Mittenabstand genau passende Durchgangslöcher mit 6.5mm Durchmesser bohren, um die drei Zentrierbolzen einfach ganz ohne Langloch zu befestigen. Es sind im Zubehörumfang des Filters genügend Einsätze dabei, um alle sechs Langlöcher verschliessen zu können.
Der Einwand bezüglich der Öffnungswahl ist richtig. Eine deutlich zu grosse Filteröffnung kann bei bestimmten Objektiven und besonders bei Linsenfernrohren Reflexionen im Objektiv (vor allem durch streifendes Licht an den Linsenrändern) verursachen, die den Bildkontrast sehr deutlich mindern würden. Es ist bei Linsenteleskopen und Objektiven fast immer besser, wenn die Filteröffnung minimal kleiner ist als der Durchmesser der lichtsammelnden Eintrittsöffnung des Objektivs.
Man kann diese Überlegung leider nicht “einfach so” auf alle optischen Systeme anwenden! Zum Beispiel sitzt der Hauptspiegel eines Newton-Spiegelteleskops ja ohnehin bereits am unteren Tubusende – also um fast die halbe Teleskopbrennweite weiter von der Filteröffnung entfernt. Wenn man nun den vollen Durchmesser des Hauptspiegels bei vorn aufgesetztem Sonnenfilter nutzen will, dann sollte die Filteröffnung in der Tat ca.10 bis 15 mm im Durchmesser grösser sein als der Durchmesser des Hauptspiegels, um die effektiv lichtsammelnde Fläche des Hauptspiegels nicht zu beschneiden. Diese Empfehlung gilt noch viel mehr für sehr kurzbrennweitige Newton-Systeme, wo der Strahlenkegel der auf den Hauptspiegel trifft ja noch viel spitzer verläuft.
Bei SC-Systemen (und auch bei anderen Spiegelsystemem mit mehrfach gefaltetem Strahlengang) sitzt jedoch der Hauptspiegel nur weniger als 1/3 der Brennweite hinter der Hauptöffnung und das eigentliche Optiksystem von Bernhard Schmidt verlangte sogar für die Schmidtplatte einen kleineren Durchmesser als für den Hauptspiegel. In diesem Fall ist also der gleiche Filterdurchmesser gefordert wie der Durchmesser der Schmidtplatte – das halten wir bei den grossen ASTF-Filtern deshalb auch genau so ein.