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Merkurtransit am 9. Mai 2016

Update (10.05.2016): Der Merkur-Transit ist vorbei. Schön wars – trotz schlechtem Seeing

Wir vom Team Baader Planetarium haben zusammen mit unseren Kollegen den Merkur-Transit beobachtet und auch fotografiert. Die Ergebnisse bleiben aber leider hinter den Erwartungen zurück, das Seeing war sehr schlecht und es gab hier und da ein paar Probleme. Dennoch war es ein schönes Event das wir vom Eintritt des Merkurs in die Sonne an beobachtet haben – mit Verpflegung in Form von Pizza und einigen Geräten zur Beobachtung. Nach ca. einer Stunde hat sich der Großteil der Belegschaft dann aber wieder an die Arbeit gemacht – es ist immerhin keine Sonnenfinsternis… Ein Video vom gesamten Transit haben wir leider nicht, aber hier sehen Sie ein kurzes 1min. Video mit kurzen Animationen sowie einem Zeitraffer und Einzelbildern von unserem Setup.

Weitere Bilder unserer Kunden zum Merkurtransit:

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CFG_Wuppertal_2016-05-09_Lehrer und Schüler des CFG © Bernd Koch und Schülerlabor CFG Wuppertal

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© Christoph Kaltseis

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© Thilo Schramm


Ursprüngliche News (02.03.2016): Ein ideales Beobachtungsziel für Teleskope, Spektive, Ferngläser mit AstroSolar® Folie

Ein Jahr nach der letzten Sonnenfinsternis in Europa, bei der unser Mond die Sonne in Deutschland zu bis zu 80% verdeckt hatte, steht uns eine “Mini-Sonnenfinsternis” ins Haus. Das Ereignis wird nicht vom Mond ausgelöst, sondern von dem Planeten Merkur. Der innerste Planet des Sonnensystems ist zwar ähnlich groß ist wie der Mond, jedoch viel weiter von der Erde entfernt:

Durchmesser Abstand zur Erde
Mond 3.474km 384.000km
Merkur 4.880km 80.000.000km

Wenn Merkur sich zwischen Erde und Sonne hindurchbewegt, verdeckt er nur etwa 0,5 Promille(!) ihrer Oberfläche. Von der Erde aus gesehen ist der Planet dann ein kleiner (12 Bogensekunden), schwarzer, runder Fleck vor der riesigen hellen Sonnenscheibe. Aus diesem Grunde lässt sich das Ereignis NICHT nur mit einer einfachen „SoFi Brille“ beobachten. Sie benötigen mindestens 10-15 fache Vergrößerung und somit ein Fernglas, Spektiv, Teleskop oder Kamera-Objektiv.

Jede dieser Optiken muss jedoch mit einem Sonnenfilter ausgerüstet sein (lesen Sie auch unsere Wichtigen Sicherheitshinweise).

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Animation des Merkurtransits 2003 – erstellt aus drei Einzelbildern: Webcam-Aufnahme bei schlechtem Seeing und hoher Vergrößerung, die Merkur als Planetenscheibchen zeigen

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Merkur-Transit am 7.5. 2003, Foto Team Baader Planetarium. Merkur ist der kleine dunkle Punkt oben, er ist sogar kleiner als der Sonnenfleck in Bildmitte. Hier wurde ein H-alpha Filter von SolarSpectrum genutzt mit dem man die Gaseruptionen (Protuberanzen) auf der Sonnenoberfläche sichtbar machen kann.


Was ist wann und wo zu sehen

Im Gegensatz zu einer Sonnenfinsternis durch den Mond ist ein Merkur-Transit nicht nur in einem schmalen Bereich auf der Erde sichtbar, sondern überall dort, wo auch die Sonne zu dem Zeitpunkt am Himmel steht. Die rechts abgebildete Karte der NASA zeigt, wo man das Ereignis beobachten kann.

Man kann den Durchgang in ganz Europa beobachten, in den nördlichen Ländern in voller Länge (ca. 7h30min), weiter im Süden geht die Sonne kurz vor Ende des Ereignisses unter. Die Zeiten in der Grafik sind in UT (Universal Time) angegeben. Mitteleuropäische Sommerzeit = UT+2h.

grafik-213.12 Uhr MESZ: Der Transit beginnt, der kleine Merkurschatten schiebt sich langsam von der Seite her in die Sonnenscheibe.

16.57h MESZ: wird Merkur die Mitte der Sonnenscheibe erreichen

20.42 MESZ: Der Schatten verlässt die Sonnenscheibe. In Norddeutschland steht um diese Uhrzeit die Sonne noch über dem Horizont, in Süddeutschland wird sie dann schon untergegangen sein, sodass man den Austritt des Planeten vor der Sonnenscheibe verpasst.

Wie kann man das Ereignis beobachten?

Einige Beobachter berichten, dass sie den letzten Merkurtransit mit Ferngläsern mit nur 10-facher Vergrößerung beobachtet haben. Allerdings ist die Merkurscheibe dann nur ein winziger schwarzer Punkt und sehr schwer zu sehen. Deshalb empfehlen wir mindestens 15-fache Vergrößerung. Richtig Spaß macht die Beobachtung ab ca. 50-facher Vergrößerung mit einem kleinen Teleskop oder Spektiv. Dann sieht man Merkur nicht nur als Punkt, sondern als kleine runde Scheibe. Damit wird er als Planet erkennbar und man kann sich die Größenunterschiede im Sonnensystem vorstellen. Ein Merkurtransit macht einem das Sonnensystem begreifbar – man sieht den Lauf eines Planeten um die Sonne mit eigenen Augen, das macht es so faszinierend.

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Fotografisch kann man das Ereignis mit jeder Kamera dokumentieren welche die Sonnenscheibe groß genug darstellt, dass man auch Sonnenflecken damit fotografieren kann. So sind z.B. DSLR Kameras mit Teleobjektiven ab 200mm Brennweite ideal. Die passenden Sonnenfilter finden Sie hier mit unserem Baader Solar Filter Auswahl-Helfer

Wann ist der nächste Merkur-Transit?

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Darstellung der Neigung von Erd- und Merkurbahn | Quelle: Wikipedia

Der Merkur umrundet die Sonne in 88 Tagen einmal. Eigentlich müsste es ja jedes Erdenjahr zu vier Merkurtransits kommen, mag man denken. Aber dem ist  nicht so, denn erstens bewegt sich die Erde ja auch um die Sonne, sodass Merkur und Erde sich nur alle 108-130 Tage gegenüberstehen. Zweitens sind die Bahnen der beiden Planeten um sieben Grad gegeneinander geneigt. Es gibt also nur zwei Punkte auf der Erdumlaufbahn (einen im Mai und einen im November), an denen die Erde so stehen kann, dass von ihr aus gesehen der Merkur vor der Sonne hindurch laufen kann. Diese Punkte nennt man “Bahnknoten” oder Knotenpunkte. Nur wenn Merkur auch zur gleichen Zeit am richtigen Ort steht kommt es zu einem Transit. Das geschieht recht selten im Vergleich zu Sonnen- und Mondfinsternissen, aber doch sehr regelmäßig. Es ereignet sich immer eine Serie von zwei Transits. Drei Jahre nach dem ersten folgt der Zweite. Die nächste Serie findet dann erst im Abstand von ca. 10-13 Jahren statt. Hier findet sich eine komplette Auflistung: http://eclipse.gsfc.nasa.gov/transit/catalog/MercuryCatalog.html

Die letzten beiden Transits waren 2003 und 2006, der jetzige 2016 und 2019 bilden wieder ein “Transit-Paar”, das nächste ist dann 2032 und 2039. Auch wenn Sie den Transit in diesem Jahr verpassen haben Sie in drei Jahren wieder eine Chance ein solches seltenes Ereignis zu sehen.

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