Die Fotografie der violetten Kalzium (CaK II) Sonne
Diese Art der Fotografie erfordert ebenfalls spezielle Filtermodule, die einen sehr engen Spektralbereich der Kalzium Linie bei 393 Nanometer aus dem gesamten Sonnenspektrum herausfiltern.
Im Kalziumlicht „sieht“ man Sonnenflecken (ähnlich wie im Weißlicht), das chromosphärische Fackelnetzwerk, Supergranulationszellen, Flares und auch helle Protuberanzen am Sonnenrand. Sonnenflecken sind deutlich strukturloser als in der Photosphäre. Das Sehen steht oben in Anführungszeichen, weil eine visuelle Beobachtung praktisch nicht möglich ist, da das menschliche Auge in diesem Wellenlängenbereich schon praktisch blind ist.
Einen preiswerten Einstieg in die Fotografie dieses Spektralbereiches bietet das Baader K-Line Filter.
Das Baader CaK-II Filter ist mit ca. 8nm (80 Angström) Durchlass (HWB) sehr breitbandig und überdeckt beide Kalziumlinien (die K- und die H Linie). Es darf OHNE Vorfilterung (AstroSolar® Folie, Objektivfilter oder Herschel Prisma) NICHT eingesetzt werden. Um dies absolut sicher zu stellen wird NUR dem K-Line Filter eine AstroSolar® Foto Folie im Format 20x30cm beigelegt. Diese ist in dieser Größe sonst nicht erhältlich. Das Filter steigert den Kontrast von Photosphärischen Fackelgebieten am Sonnenrand enorm. Durch den breiten Durchlass ist er auch bedingt für visuelle Beobachtungen einsetzbar.
Will man die oben beschriebenen zusätzlichen Phänomene sichtbar machen, muss wesentlich engbandiger und somit wesentlich teurer gefiltert werden. So bietet die Firma SolarSpectrum auch schmalbandige, beheizte CaK Filter an. Für ihren Einsatz gilt instrumentell das gleiche, wie bei der roten H-alpha Sonne beschrieben wurde. Die Firmen Coronado und Lunt bieten für den Kalziumbereich aber auch spezielle Teleskope und auch okularseitig einsetzbare Filter an.
Übersichtsaufnahmen der Sonne im Kalzium Licht
Aufnahmen mit DSLR Kameras sind praktisch nicht mehr möglich, weil auch die Bildsensoren in diesem Spektralbereich praktisch „blind“ sind und nur extrem kontrastlose Bilder produzieren. Das gilt eingeschränkt auch für Aufnahmen durch das breitbandige Baader K-Line Filter.
Auch Übersichtsbilder sollten also mit der Lucky Imaging Technik und Videomodulen aufgenommen werden. Wegen der kleinen geometrischen Größe der Bildsensoren wird man mehrere Segmente als Avifiles aufnehmen müssen um diese in der Endbearbeitung dann zu einem Übersichtsbild der gesamten Sonnenoberfläche zusammen zu montieren.
Zum Einsatz können sowohl Videomodule mit Farb- als auch mit monochromen Bildsensor kommen. Farbsensoren zeigen deutlich Schwächen in der kontrastreichen Abbildung der Oberfläche gegenüber den monochromen Aufnahmesensoren. Monochrome Bilder können –genau wie monochrome Aufnahmen im H-alpha Licht – nachträglich eingefärbt werden.
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Wichtige Anmerkungen zum gestackten K-Line Filter (Vorgängerversion)
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Die Sonne im violetten Licht – Kundenurteil zum K-Line Filter
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