Eingefärbtes finales Bild - erstellt mit AviStack

Hochaufgelöste Detailaufnahmen im Weißlicht.

Bei der hoch aufgelösten Sonnenfotografie geht es um die Dokumentierung feinster Details in Sonnenflecken (Umbra, Penumbra, Lichtbrücken etc.) und die Darstellung der Granulation der Sonne. Dies erfordert längere Aufnahmebrennweiten von mindestens 1.500 bis 2.000mm, wenn das Seeing es zulässt auch länger. Die Teleskopöffnung sollte mindestens 125mm bis 150mm betragen. Die geforderte Bildauflösung liegt bei ca. 1 Bogensekunde, bzw. auch darunter (abhängig von der Teleskopöffnung). Einzelne Granulen der Sonnengranulation haben im Durchschnitt Durchmesser von 1 bis 2 Bogensekunden.

Die große Sonnenfleckengruppe im Oktober 2014. Aufnahme mit 150mm – f/8 Refraktor, Baader Herschel Prisma und SkyRis Videomodul Aptina 132M.

Die große Sonnenfleckengruppe im Oktober 2014. Aufnahme mit 150mm – f/8 Refraktor, Baader Herschel Prisma und SkyRis Videomodul Aptina 132M.

Weitere Weißlichtbilder des Autors finden Sie in der Bildergalerie dieser Website.

Für die Teleskopfilterung kann ebenso die Baader AstroSolar® Folie eingesetzt werden. Mehr dazu im allgemeinen Abschnitt Die Fotografie der Sonne im weißen Licht. Die zweite Methode der Teleskopfilterung ist der Einsatz des Baader Herschel Prismas. Das Prisma hat den Vorteil, dass für den Bildsensor mehr Licht zur Verfügung steht. Nachteil ist der, dass das ungefilterte Sonnenlicht durch das Objektiv in den Teleskoptubus fällt und dementsprechend auch erst einmal mit voller Energie auf die Eintrittsfläche des Prismas fällt.

Die Wärmebelastung ist dementsprechend sehr hoch (natürlich abhängig vom Öffnungsverhältnis des Aufnahmeteleskops), so dass es sich empfiehlt bei längeren Fotosessions das Teleskop von Zeit zu Zeit aus dem Sonnenlicht heraus zu schwenken und etwas abkühlen zu lassen.

Die Abbildung zeigt die Beschneidung des sichtbaren Spektrums unterhalb von 660 Nanometer

Die Abbildung zeigt die Beschneidung des sichtbaren Spektrums unterhalb von 660nm

Auch ist Vorsicht geboten, wenn das Herschel Prisma vom Teleskop abgenommen wird, denn dann tritt das gebündelte UNGEFILTERTE Sonnenlicht durch die freie Öffnung des Okularauszuges aus und kann große Schäden anrichten. Die Temperatur eines f/8 Refraktors mit einer Öffnung größer 150mm kann im Brennpunkt durchaus 600 Grad erreichen !

Ein weiterer – wichtiger – Punkt ist beim Einsatz des Prismas unbedingt zu beachten: ALLE zusätzlichen Optiken zur Brennweitenverlängerung oder der Einsatz von zusätzlichen Filtern (z.B. SolarContinuum Filter) sind generell HINTER dem Herschel Prisma zu montieren. Allen Zubehörteilen, die vor dem Prisma montiert werden, droht der schnelle „Hitzetod“.

Das Baader 2“ IR Passfilter

Das Baader 2“ IR Passfilter

Bei der hoch auflösenden Weißlichtfotografie sollte der Einsatz des Solar Continuum Filters für Spitzenergebnisse Standard sein.

Detaillierte Bedienungsanleitung zum Safety Herschelprisma (Vorgängerversion) (1905 downloads )

Ein weiteres Filter, welches hier sehr effektiv zum Einsatz kommen kann, ist das Baader IR Passfilter. Soll dieses eingesetzt werden, MUSS das Solar Continuum Filter allerdings entfernt werden. Das IR Passfilter selektiert einen Spektralbereich im nahen Infrarot. Dort machen sich Seeingturbulenzen weit weniger bemerkbar als im kontinuierlichen Teil des Sonnenspektrums. Das Seeing wird beruhigt, probieren Sie es einfach mal aus.

Achtung: Das Baader IR Passfilter darf nur ZUSAMMEN mit der AstroSolar® Folie oder dem Baader Herschel Prisma eingesetzt werden

© 2015: Text und alle Abbildungen (Ausnahmen gekennzeichnet): W. Paech

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