Seit Jahren schon sind unsere Kollegen Martin Rietze und Michael Risch in den entlegendsten Orten der Welt auf der Jagd nach der nächsten Sonnenfinsternis.
Sehen Sie dazu z.B. unsere bisherigen Blog-Beiträge:
- 2015: Sonnenfinsternis auf Spitzbergen
- 2016: Sonnenfinsternis auf den Molukken
- 2017: “Great American Eclipse” in USA
2019: Sonnenfinsternis in Südamerika
Wie auch schon im Jahr 2017 ist Martin Rietze dieses mal wieder alleine zur SoFi nach Chile gereist. Nachfolgend sehen Sie ein kurzes Zeitraffer-Video der Sonnenfinsternis, in welchem man sehr beeindruckend den Schatten des Mondes über die Erde ziehen sieht. Hier können Sie das Video zur Sonnenfinsternis 2019 in FullHD herunterladen.
Alle nachfolgenden Bilder: © Martin Rietze
Durch die weitläufige Vorandenlandschaft war es einfach, einen abgelegenen und touristisch nicht bekannten Platz im Hinterland von La Serena zu finden, einzig mit einigen verstreuten Gruppen freundlicher einheimischer Beobachter in der Umgegend.
Ziel war der Blick über die Hügel zum Pazifik, um den herannahenden Schatten zu sehen. Daher lag der Beobachtungsplatz auf 1500m einige km südlich der Zentrallinie. Für Fokuseinstellungen vor der Sonnenfinsternis sowie für partielle Phasen wurden Baader ASTF Filter (Preis ab € 65,-) verwendet.
Trotz schon tiefstehender Sonne bot sich ein sehr klares Bild, dank dem perfekten Atacama-nahen Himmel.
Zwar schien die Korona diesmal etwas schwächer und die Sonne zeigte sich fleckenfrei, dafür beeindruckten die intensiv rote Chromosphäre und die Horizont-Dämmerungsfarben samt Schattenlauf umso mehr.
Ganz deutlich zeigte sich auch der psychologische Effekt der Horizontnähe. Im Gegensatz zu zenitnahen Finsternissen bietet dies einen viel dramatischeren Effekt, da Landschaft und dunkle Sonne unmittelbar miteinander verbunden sind.
Erst damit hat das menschliche Gehirn die Möglichkeit, die reale Entfernung und damit die Größe zu skalieren, ein ähnlicher Effekt wie bei Mond- und Sonnenuntergängen.
Als Bonus konnte auch der brilliante Südsternhimmel dieser Region bewundert werden.
Sehr erstaunlich war auch, dass trotz Hochwinter dort die Temperaturen auf mehr als 20° stiegen und selbst die hohen 6000m Gipfel quasi schneefrei waren.
Durch die trockene Luft war der Abkühlungseffekt der Finsternis sehr stark zu spüren.
Nach der Finsternis blieb noch genug Zeit, um die chilenischen Winternächte für einige Fotos zu nutzen. Die Milchstraße und das Kreuz des Südens waren dankbare Ziele für die leichte Kameraausrüstung dieser SoFi-Expedition.