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Totale Sonnenfinsternis auf Spitzbergen

Team Baader Planetarium in der Totalität

Martin Rietze und Michael Risch von Baader Planetarium sind auch bei dieser Sonnenfinsternis zu dem Event gereist und haben sehr eindrucksvolle Aufnahmen mitgebracht.

Spitzbergen, 1300km vom Nordpol entfernt, ist eine der wenigen Inseln/Inselgruppen, welche bei der Sonnenfinsternis am 20.März vom Kernschatten des Mondes berührt wurden. Die Chancen auf passendes Wetter standen bei ca. 50%, es war mehr oder weniger ein Glücksspiel in die Arktis zu fliegen um das Ereignis zu sehen.


Baader Planetarium in den Medien: Begleitet wurden Martin und Michael außerdem von einem Kamerateam von Galileo. Den Beitrag finden Sie auf www.prosieben.de/galileo. Dort springen Sie im Video am besten direkt auf Minute 44:50


Auch unser TravelScope "Solar System Edition" durfte nicht fehlen!

Der Rest von unserem Baader Planetarium Team hat die Sonnenfinsternis – bei bestem Wetter – auch entspannt genießen können. Hier gehts zum Kundenfeedback und zur Bildergalerie.

Erster Tag: Ankunft

Der kleine Flughafen von Longyearbyen, der Hauptstadt von Spitzbergen, hat eine Landebahn die es erlaubt das auch größere Jets landen können. Wir sind von Oslo über die Barent See geflogen und haben dabei u.a. die Inselgruppe der Lofoten sowie die Eisschollen-Ströme der Barentsee überquert

Wie viele andere SoFi Touristen haben wir in der kleinen Stadt keine Hotelzimmer bekommen sodaß eine Übernachtung in einem Zelt in einem Camp die einzige Option war. Bei -15 Grad Celsius Tages- und -20 Grad Nachttemperatur . Etwa 100 Sofi Enthusiasten aus Japan, USA, Niederlande, Ungarn teilten mit uns das Camp. In der Mitte steht eine beheizte Hütte Versammlungsraum, Küche, Toiletten und Duschen die von allen genutzt wurde. Jede Nacht wurden Teams zur Polarbärenwache eingeteilt.

Zweiter Tag: Vorbereitungen

Am Tag vor der Finsternis haben wir uns verschiedene Plätze in der Umgebung von Longyearbyen angeschaut und uns schließlich für einen Standort in einem langestreckten Tal (Advendalen) als Beobachtungsstandpunkt entschieden. Eine phantastische Landschaft! Erst kurz vorm Einsatz wurden Akkus in die Kameras eingesetzt, ansonsten hatten wir sie wegen der tiefen Temperatur von -18 Grad (das ist kälter als im Tiefkühlfach des Kühlschranks) tagsüber immer am Körper in den Hosentaschen, sonst bestand die Gefahr dass sie entladen und zerstört werden. Die neuen Baader Solar Filter können nach einem stundenlangen Test als „arktistauglich“ bezeichnet werden. Zum Glück hatten wir einige Filter zusätzlich eingepackt, die bei Expeditionsgruppen aus Russland, England, Niederlande und USA auf großes Interesse gestoßen sind. Später am Abend hatten wir das Glück einen unglaublichen, langen Sonnenuntergang zu genießen und hofften, dass sich die Sonne auch am nächsten Morgen wieder zeigt.

Dritter Tag: Sonnenfinsternis!

Morgens um 6 sagte die Wetter App noch “75% Bedeckung” voraus, aber ein Blick aus dem Zelt zeigte blauen Himmel, der mit jeder Stunde klarer wurde. Nicht eine Wolke kam auch nur in die Nähe der Sonne, so konnten wir das Spektakel in aller Pracht genießen. Es war unsere (Martin Rietze, Michael Risch) fünfte gemeinsame totale Sonnenfinsternis, wir sind einer Meinung: es war die schönste. Durch den tiefen Stand der Sonne hat der „Vollmond Effekt“ dafür gesorgt das uns die Korona vor der Landschaft unglaublich groß erschien. Ferner war sie gelb-orange statt dem üblichen weiß bis bläulich. Lange Strahlen erstreckten sich zu beiden Seiten.

Die größte Überraschung waren allerdings die „fliegenden Schatten“, ein atmosphärischer Effekt, welcher kurz vor und nach der Totalität sehr deutlich sichtbar wurde. Wenn die schmale Sonnensichel die Atmosphäre durchleuchtet, sieht man die Wellen der Luftbewegung als Schatten über den Boden fliegen. Hier kam uns der helle Boden zugute. Fotografieren kann man das nicht, aber unser Video zeigt den Effekt sehr deutlich. Lesen Sie mehr zu dem Phänomen und betrachten Sie das Video dazu hier: Fliegende Schatten über der Arktis

Die Finsternis zu fotografieren war wegen der Temperaturen nicht einfach, die Kameras reagierten träge, die Knöpfe musste man mehrfach drücken und die Finger hatten kein Gefühl mehr.

Wir hoffen das wir ein wenig von der Faszination dieses Ereignisses anhand unserer Fotos mit Ihnen teilen können. Aber es gibt keine Möglichkeit den „live Eindruck“ wiederzugeben, es gibt nichts vergleichbares wie eine „Sonnenfinsternis in der Arktis“.


Baader Planetarium in den Medien: Begleitet wurden Martin und Michael außerdem von einem Kamerateam von Galileo. Den Beitrag finden Sie auf www.prosieben.de/galileo. Dort springen Sie im Video am besten direkt auf Minute 44:50


Alle Bilder – sofern nicht anders vermerkt: © Michael Risch, Baader Planetarium GmbH

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6 Kommentare

  1. Gratulation an Beide. Alleine der Gedanke im Zelt bei minus 20 Grad übernachten zu müssen ist schon hart. Beeindruckende Bilder und Videos. Das entschädigt für die Kälte. Es könnte j auch sein, daß man die Nächte doch in der Hütte verbracht hat. :) Toll, daß alle GEräte funktioniert haben, und DANKE für’s Herzeigen.

    l.g Reinhard Wallner

  2. Ein eindrücklicher Bericht, welcher mit atemberaubenden Bilder visualisiert ist.
    Kompliment an die Herren Risch und Rietze.

    Bei uns in der Schweiz war die Sonnenfinsternis (72%) wunderbar sichtbar. Ich habe im Minutentakt Bilder erstellt. Das Resultat ist zu sehen auf: http://www.grafikm.ch

    Herzliche Grüsse aus der Schweiz
    Markus Beer

  3. Hallo Herr Rietze, hallo Herr Risch,

    ein beeindruckender Bericht und phantastische Bilder !! Es muß ein atemberaubendes Erlebnis gewesen sein. Wir hatten zu Hause in Wiehl nicht eine Sekunde etwas von der Sonnenfinsternis, nur dicken Hochnebel. 45 min nach Ende der Finsternis riß der Himmel auf…

    Gruß aus dem oberbergischen Wiehl, Jens Leich

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